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Fragen zum aktuellen REDO Projekt in Ungarn

Liebe bettervestoren,

bei dem Wasserdesinfektionsprojekt in Ungarn handelt es sich um ein neues, spannendes Thema: es geht um die Hebung von Energieeffizienzpotentialen im Wassersektor.

Auch wenn es weitgehend unbekannt ist: Die Wasserwirtschaft zählt weltweit zu den großen Energieverbrauchern, bspw. durch den Einsatz energiefressender alter Wasserpumpen in Wasserwerken, Kraftwerken und in der Landwirtschaft; durch Trinkwasserdesinfektion mittels Erhitzung von Wasser im Leitungsnetz von Gebäuden bzw. durch das Abkochen in privaten Haushalten von Schwellenländern. Die Liste ließe sich lange fortführen.
Die Verbindungen zwischen den beiden Infrastrukturbereichen Energie und Wasser sind vielfältig. Welchen erheblichen Beitrag die Wasserwirtschaft zur Erreichung der CO2 Milleniumsziele leisten könnte, ist derzeit ein Thema, das sich eher in der Entwicklung befindet und noch lange nicht ausgeschöpft und erschlossen ist.

Und diesem Potential wollen wir (bettervest & Grasshopper) uns künftig verstärkt widmen: „Water meets Energy“ oder „Water needs less Energy“ – diese Sätze sind aus der Zusammenarbeit zwischen bettervest (Energie) und Grasshopper Investments (Wasser) entstanden und beschreiben unseren gemeinsamen Ansatz. Das Ungarn Projekt ist das erste aus dieser Kooperation hervorgegangene Projekt. Und es bleibt spannend, die Details weiterer Projektkonzepte werden heute noch nicht verraten.
Das aktuelle bettervest Projekt in Ungarn betrifft den Fall: Energieeffizienz im Wassersektor durch ein energieeffizientes Desinfektionsverfahren für Trinkwasser in Gebäuden.

Wir haben seit Beginn des Projekts vor ca. einer Woche Rückfragen erhalten, diese gesammelt und möchten Euch die wichtigsten Fragen und Antworten zusammenfassend darstellen:

1. Die eingesetzte Technologie: das REDO Desinfektionsverfahren

Das REDO Verfahren beruht auf einer fortentwickelten Form der Membranelektrolyse. Elektrolyse ist dabei nicht die Innovation. Die Besonderheit liegt in dem Zusammenwirken von sechs aktiven Substanzen. Hierdurch werden die Nachteile anderer Desinfektionsverfahren eliminiert oder minimiert. Bereits 2004 wurde REDO für dieses Verfahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit mit dem Bundesinnovationspreis ausgezeichnet.

Herr in der Mitte: Attila Galambodi, Geschäftsführer REDO
Herr in der Mitte: Attila Galambodi, Geschäftsführer REDO bei der Pressekonferenz der ungarischen Universitätsklinik Pecs zur Einführung des REDO Verfahrens (2016)

Um die Vorteile des REDO Verfahrens zu verstehen, muss man die Nachteile anderer Desinfektionsverfahren kennen. Daher nachfolgend ein grober Überblick zum Verfahrensvergleich:

Verfahrensüberblick
Verfahrensüberblick

Grundsätzlich geht es bei REDO um Trinkwasserdesinfektion, also die Beseitigung von mikrobiologischen Belastungen, insbesondere Krankheitserregern, somit auch Legionellen. Dies ist nicht zu verwechseln mit der Beseitigung der vielfältigen chemischen Belastungen, die im Wasser vorhanden sein können, wie bspw. Uran, Fluoride oder Arsen, hierfür existieren andere Verfahren.

Die wesentlichen Vorteile des REDO Desinfektionsverfahrens in Kurzform:

• keine Gefahrenstoffe im Prozess und bei der Anwendung bei zugleich sehr starker Desinfektionswirkung
• Minimierung krebserregender Nebenprodukte der Desinfektion
• langer sog. Depoteffekt und Beseitigung von Biofilmen
• stabiler Prozess und einfache Bedienung
• lange Lebensdauer
• keine Korrosion aufgrund PH-neutraler Desinfektion
• keine laufende Überwachung nötig
• geeignet zum Einsatz in Schwellenländern und unter Extrembedingungen

Alle technisch und naturwissenschaftlich Begeisterten unter den bettervestoren, die tiefer einsteigen wollen, können sich für Detailfragen zur Verfahrenstechnik, Wasserchemie, Mikrobiologie oder Medizin direkt an Frau Mareen Schneider von Grasshopper Investments unter schneider@grasshopper-investments.com wenden.

2. Praxisbeispiele für REDO Projekte und Referenzen

• Bspw. Airbus nutzt REDO in Europa und China seit 2005, Boeing seit 2015. Die beiden Weltmarktführer im Flugzeugbau haben das
Verfahren eingehend geprüft, ehe es in einem hochsensiblen technischen Bereich wie der Flugzeugfertigung zur Anwendung
freigegeben wurde.
• Beispiele für den Frankfurter Raum: Der Flughafen Hahn nutzt REDO seit über 10 Jahren; die Apo Bank setzt REDO seit vielen
Jahren ein und hat nach und nach alle ihre Gebäude in Deutschland ausgestattet.
• Es gibt mobile REDO Anlagen, u.a. die Hilfsorganisation ADRA nutzt solche Anlagen seit Jahren bei Katastrophen, bspw. nach dem
Tsunami in Indonesien oder dem Erdbeben in Haiti kamen mobile REDO Anlagen, unter Extremverhältnissen, erfolgreich zum Einsatz
• Grasshopper Investments arbeitet seit 2011 mit REDO und hat gemeinsame Projekte in 12 Ländern realisiert (primär
Schwellenländer).
• Insgesamt gibt es ca 700 REDO Installationen in 32 Ländern und unterschiedlichsten Anwendungsbereichen (insbesondere
Wasserwerke, Krankenhäuser, größere Gebäude und Landwirtschaft, daneben bspw. auch Nahrungsmittelverarbeitung, verschiedene
Industrieanwendungen und Schwimmbäder)

Weitere Projektbeispiele finden Sie außerdem in der REDO Broschüre in der Projektbeschreibung unter diesem Link: https://www.bettervest.com/projekt/Wasserdesinfektion-RedoSystem-Ungarn-Grasshoper#dateien

3. Betrieb & Wartung der Anlage

REDO Anlagen werden einmal pro Jahr standardmäßig gewartet. Sie laufen vollautomatisch. Es muss lediglich das Salz für die Produktion der Desinfektionslösung nachgefüllt werden. REDO ist in Ungarn mit einer Tochtergesellschaft vertreten und jederzeit verfügbar. Die Installation der Dosierstationen bei Endkunden wird ebenfalls von REDO direkt und durch Fachtechniker erfolgen. Dies ist in den Kosten für die Dosierstationen von 3.000 EUR je Kunde (siehe Angebote bettervest Projektbeschreibung) bereits einkalkuliert. Für das Projekt sind 1 – 1,5 Mitarbeiter eingeplant, die keinerlei besondere Ausbildung benötigen. Der Kunde bekommt das Desinfektionsmittel geliefert und muss es lediglich in den Vorratsbehälter einfüllen. Die Dosierung in seinen Wasserkreislauf erfolgt automatisch.

4. Legionellen & Markt in Ungarn

In Ungarn gibt es eine neue Legionellengesetzgebung und damit Handlungs- und Investitionsdruck im ganzen Land.
Legionellen sind hartnäckig. Andere Desinfektionsverfahren wie auch Chlor versagen häufig bei dem Versuch Legionellen zu beseitigen. Oft liegt es daran, dass diese den sog. Biofilm in den Leitungen nicht abbauen können, der zu einer ständigen und schnellen Wiederverkeimung führt. Die verbreitete thermische Desinfektion führt lediglich zu einer punktuellen Verminderung des Legionellenbestands. Nach der Aufheizung vermehren sich die Legionellen sofort wieder, durch den Zufluss neuen verkeimten Wassers ins Leitungsnetz oder durch Legionellenbestände im Biofilm.

Somit besteht in Ungarn derzeit eine besonders gute Marktsituation durch:
• regulatorischen Druck
• eine besonders gute und ausgereifte Technologie für die Lösung des Problems
• ein vorfinanziertes Kundenangebot auf Basis eines Liefer- und Mietmodells, um auch kleinere Einheiten bedienen zu können

5. Aktuelles bettervest Projekt und Konzept

Das aktuelle bettervest Projekt ist nicht ein singuläres und alleinstehendes Projekt in Ungarn. Es gibt dort größere Kunden, die sich eine eigene komplette Anlageninstallation leisten können und diese kaufen. Die beiden wichtigsten Universitätskliniken des Landes haben sich nach Ausschreibungen und Verfahrensvergleichen gerade für REDO zur Lösung des Legionellenproblems entschieden.

Generaldirektor der Universtitätsklinik Pecs
Generaldirektor der Universitätsklinik Pecs

Darüber hinaus gibt es in Ungarn bereits REDO Installationen in Wasserwerken, der Nahrungsmittelindustrie, Landwirtschaft und in Schwimmbädern.
Viele kleinere Einheiten (insbesondere Schulen, Kindergärten, kleinere Krankenhäuser und staatliche Einrichtungen) können sich die Investition in eine eigene komplette Desinfektionsanlage jedoch nicht leisten, benötigen aber dennoch eine Lösung.

Nicht nur für Ungarn haben wir daher dieses neue Projektmodell entwickelt, das auch kleineren Einheiten eine effiziente Trinkwasserdesinfektion ermöglicht, sondern auch für Gebiete wie Asien. Kleinere Einheiten mit geringen Wassermengen müssen keine eigene Anlage erwerben, sie werden stattdessen mit einem effizienten und gefahrlosen Desinfektionsmittel beliefert und mieten die Dosierstation (bedeutet: null Invest erforderlich).

Das bettervest Projekt betrifft lediglich das „erste Kundencluster“ im Raum Budapest. Es ist vorgesehen, dieses Liefermodell an weiteren Standorten in Ungarn und Asien aufzubauen.

6. Wasserdesinfektion & CO2-Ersparnis

Dass Gebäude mit der üblichen thermischen Desinfektion einen recht hohen Energieverbrauch haben, war zwar klar, aber nach Erstellung des Gutachtens zum Verfahrensvergleich war Grasshopper Investments selbst überrascht von der Größenordnung der CO2 Ersparnis (knapp 290 Tonnen CO2-Einsparung jährlich). Ein von Grasshopper in diesem Zusammenhang ergänzend zum ungarischen Gutachten konsultierter Wasserexperte einer deutschen Universität meinte dazu „Wenn REDO Legionellen beseitigen kann, dann ist das ein CO2 Hammer“.

Der Fokus von Grasshopper Investments lag bisher auf der Konzeption und Finanzierung von Wasserprojekten in Schwellenländern. Erst durch das Zusammentreffen mit bettervest wurde das Thema Energieeffizienz und CO2 Ersparnis in die Konzeption von Wasserprojekten integriert.
Gemeinsam mit bettervest will Grasshopper Investments auch kleineren Kunden den Zugang zur REDO Technologie verschaffen und dazu beitragen, das enorme Potential an CO2-Einsparungen im Wassersektor zu entdecken und zu realisieren.

Hier geht’s direkt zum Projekt:
https://www.bettervest.com/projekt/Wasserdesinfektion-RedoSystem-Ungarn-Grasshoper